1. Von Florenz nach Impruneta
Mancher nicht so gut informierte Fahrrad-Tourist kommt sich vor wie in den Bergen, wenn er die SP70 von Florenz über Galluzzo und Pozzolatico unaufhörlich nach oben in Richtung Impruneta radelt. Auf halber Höhe dorthin – in Mezzomonte – lohnt es sich zu verweilen und nach links Richtung Grassina zu fahren um dort in den Hügeln die aus dem 14. Jh. stammende Villa Corsini a Mezzomonte zu bestaunen. Sie ist eine der etwa 30 Villen der Medici-Dynastie in und um Florenz und wurde aus Pietra-Forte-Blöcken als typische Renaissance-Villa mitten in die Hügel gebaut. Daher der Name Mezzomonte. An der Anzahl der Medici-Villen kann man die Bedeutung dieser Familie für die Entwicklung der toskanischen Villa inklusive ihrer Gärten nicht hoch genug einschätzen.
Hier, in dieser einzigartigen Landschaft, kann man vom Frühling bis in den Herbst hinein das einzigartige Licht der Toskana, ein zartes sfumato, das die Farben abschwächt und ihnen eine durchsichtige Patina verleiht, erleben. Dabei werden die typischen toskanischen Konturen – kubische Villen, steinern wirkende Zypressen und Pinien – zu einem unaufdringlichen Linienspiel in zarten Farb- und Helligkeitsnuancen. Nachtigallen, Glühwürmchen, Wildschweine, Rehe vermitteln inmitten eines weitläufigen Wohngebietes heile Welt pur.
Terrakotta-Stadt
Impruneta, südlich von Florenz und hoch auf einem Hügel in- mitten von Weinbergen gelegen, ist das Tor zum Chianti. Die Stadt ist vor allem berühmt durch ihre Jahrhunderte lange Terrakotta Töpferkunst. Man sollte sich unbedingt einige der vielen dort ansässigen Firmen mit ihren interessanten Produkten ansehen. Berühmt ist das Städtchen auch durch das jährliche festa dell’uova – das Traubenfest – jeweils am letzten Sonntag im September.