17. Von Montefollonico nach Montepulciano und Chiusi

Wallfahrtskirche 'Madonna di San Biagio', Montepulciano

Wallfahrtskirche Madonna di San Biagio

Von Montefollonico fährt man auf Sicht, denn Montepulciano liegt auf einem schmalen Kalksteinkamm gegenüber Montefollonico am Rande des Chianatals. Das Städtchen ist mit 605m eines der höchst gelegensten der Toskana.

Am höchsten Punkt der Altstadt befindet sich die von grandiosen Renaissance-Palästen eingerahmte und zum Verweilen einladende Piazza Grande.

Palazzo Nobili-Terugi auf der Piazza Grande, Montepulciano

Palazzo Nobili-Terugi auf der Piazza Grande

Der Befestigungsring um die Stadt wurde 1511 nach Entwürfen Antonio da San Gallo d.Ä.  im Auftrag von Cosimo I. errichtet. Montepulciano ist berühmt für seine Weine – den hervorragenden Vino Mobile di Montepulciano – , seine Feste und seine Musikveranstaltungen. Speziell im Juli ist sie wie im Rausch, weil neben dem Jazz- festival, das vom Jugendstil-Cafè ‘Poliziano’ ausgerichtet wird auch das Cantiere Internazionale d’Arte veranstaltet, das 1976 durch den deutschen Komponisten Heinz Werner Hinze ins Leben gerufen wurde. Und Ende August folgt dann das traditionelle Fassrennen, bei dem die acht Contrade (Srtadtteile) – vertreten jeweils durch zwei junge Männer – gegeneinander antreten und ein 80kg schweres Weinsfass den steilen Weg hoch zur Piazza Grande rollen müssen.

Die Einwohner von Montepulciano werden bis heute Poliziani genannt, nach dem berühmtesten Sohn der Stadt, Angelo Poliziano (1554-1594), Humanist, Dichter und Lehrer der Söhne von Lorenzo de’ Medici am Hof in Florenz. Vor den Toren der Stadt, unterhalb der Stadtbefestigung und weithin sichtbar, beeindruckt die aus gelbem Travertin gebaute wunderschöne Wallfahrtskirche Madonna di San Biagio, ein Spätrenaissancebau, ebenfalls von Antonio da San Gallo. die vielen Besucher.

CHIUSI

Östlich von Montepulciano, hoch oben auf einem Hügel erbaut, war Chiusi einst der Königssitz von Lars oder auch Laris iPorsenna, dem mächtigen Führer der etruskischen Förderation, der 506 v. Chr. Rom erobert haben soll. Die Stadt besitzt eine lange und aufregende Historie, so z.B. die Schlacht von Sentinum 296/295 v. Chr. zwischen Römern, Etruskern, Galliern und Umbriern. Wer sich für die etruskische Kultur interessiert, sollte sich Chiusi unbedingt ansehen. Unterhalb der Stadt kann man noch heute das sog.  Labyrinth von Porsenna bestaunen, die ursprünglich als Wasserstollen  dienten und später zu Verteidigungszwecken umgebaut wurden. Die Soldaten konnten über das Labyrinth die Stadt verlassen und dem Feind in den Rücken fallen. Auch das Grab des Herrschers soll sich nach historischen Aufzeichnungen unter der Stadt befunden haben.

Der Duomo - die Concattedrale di San Secondiano mit dem (verdecktem) Campanile auf der Piazza Duomo

Der Duomo – die Concattedrale di San Secondiano mit dem (verdecktem) Campanile auf der Piazza Duomo

Die umfangreiche Sammlung aus Ausgrabungen in Chiusi und seiner Umgebung im Museo Nazionale Etrusco gibt einen hervorragenden Einblick in die hoch entwickelte Kultur der Etrusker. Alljährlich findet Anfang Juli ein 3-tägiges Fest zu Ehren der Schutzpatronin von Chiusi, der hl. Mustiola, die im Dom begraben ist, statt, mit einer sehr beeindruckenden nächtlichen Prozession. Ihr gläserner Sarkophag steht im Dom.

Der unten abgebildete – 1000-jährige!! – mächtige Olivenbaum steht in der Nähe von Chiusi an dem 10km vom Zentrum entfernten Lago di Chiusi.

1000-jähriger Olivenbaum beim Lago di Chiusi

 

La Foce

 Zwischen Montepulciano und Chiuso sollte man sich drei Sehenswürdigkeiten nicht entgehen lassen
  1. Die wunderbaren Gartenlagen (nur mit Führung) der Villa La Foce mit Blick auf die Via San Bernardino und den Monte Amiata, und
  2. Mittag- oder Abendessen im zu La Foce gehörenden und etwas unterhalb liegenden außergewöhnlichen Restaurant Dopolavoro – was so viel heißt wie ’nach der Arbeit‘.
  3. Die ‚Via San Bernardino‘, eines der meist fotografieren Zypressenmotive der Toskana

Gartenmotiv

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