24. Von Montalcino zur Abbazia di Sant‘ Antimo
Von Montalcino macht man einen kleinen Abstecher nach Westen in den Ortsteil Castelnuovo dell’Abbate. Hier findet man, harmonisch eingebettet in einer Talsenke zwischen Olivenhainen, Zypressen und Steineichen die wunderbare Abbazia di Sant’Antimo, die seit jeher Maler und Dichter inspiriert und Besucher verzaubert hat. Der mächtige Travertinbvau wurde im Jahre 1118 auf den Grundmauern einer Kapelle errichtet, die ein Jahr zuvor bei einem gewaltigen Erdbeben zerstört worden war. Die Abtei gilt als eines der am besten erhaltenen Beispiele romanischer Baukunst in Italien. Im Inneren verbinden sich zahlreiche italienische und französische Bautraditionen und sie ist deshalb in ihrer Struktur näher an den Burgen und Schlössern im Burgund als an denen der Toskana. Durch das warme Gelb des Alabasters ist das Innere der Kirche in ein geheimnisvolles Licht getaucht, das sich je nach Tageszeit verändert.
Auf dem Weg lädt ein weiteres excellentes Weingut zum Besuch ein, das wir vorher (auf der Siena-Seite) wegen der dortigen Osteria Le Logge schon erwähnt haben. Die Azienda Agraria le Chiuse di Sotto Gianni Brunelli. Otto Schily, ein guter Freund von Gianni Brunelli – der leider schon verstorben ist – hat ein Vorwort zu einem Kochbuch von ihm geschrieben. Brunellis Sinn für die toskanische Lebensweise spürt man heute noch überdeutlich und seine Namensähnlichkeit zum berühmten Brunello-Wein ist mystisch. Vom Weingut hat man einen herrlichen Blick auf das Val d’Orcia und den Monte Amiata, der sich fast jeden Tag in einem anderen Outfit präsentiert. Die Weine unter dem Markennamen Gianni Brunelli – Rosso und Brunello – sind hervorragende Spitzenweine für anspruchsvolle Genießer und Laura, Gianni’s sardische Ehefrau, freut sich über jeden Besucher und das Interesse an ihren Produkten, wozu außer den genannten Rotweinen auch ein Rosato sowie ein Grappa di Brunello und das nicht fehlen dürfende olio extra vergine di oliva, gehört.