25. Von Montalcino zur Abbazia San Galgano
Nach einer sehr kurvenreichen aber landschaftlich reizvollen Route – über Buonconvento und etwas abseits der Route Siena-Massa Marittima – steht einsam eine Ruine auf einer grünen Wiese: die Abbazia San Galgano aus dem 12. Jh. Sie wurde als erste (und einzige) Neugründung der Ziesterzienser erbaut und stellt insofern eine Rarität dar, da hier zum ersten Mal in der Toskana gotische Stilelemente eingeführt wurden.
Ihre Geschichte ist sehr wechselvoll. Der Aufstieg begann im 12. und 13. Jh., als die geschäftstüchtigen Mönche zu großem Landbesitz gelangten, weil sie z.B. mit Notariats- und Verwaltungsarbeiten betraut wurden, beim Bau des Sieneser Domes mitwirkten, Mühlen und Walkerein bauten, Sümpfe trocken legten und neue landschaftliche Nutzflächen erschlossen und damit Wohlstand schafften. Der Abstieg setzte dann bereits im 14. Jh. ein, als durch Hungersnöte und Pestepidemien viele Mönche starben und marodierende Söldnerheere aus Florenz die südliche Toskana unsicher machten. Jahrhundertelang wurde dann mit dem Kloster Schindluder betrieben. 1783 stürzten der Glockenturm und die meisten Gewölbe ein und nach und nach bauten die Bauern der Umgebung mit den Steinen der Ruine ihre Häuser. Erst 1961 bekam ein Ziesterziensermönch aus Rom die Erlaubnis, die Ruine wieder zum Leben zu erwecken, was auch geschah. Am phänomenalsten erlebt man San Galgano am späten Abend, wenn sie eindrucksvoll illuminiert ist und man den Himmel als Dach des Klosters erlebt. Einfach unvergesslich ist diese dachlose Atmosphäre, wenn man eine der vielen Musikveranstaltungen besucht, die hier im Innenraum der Kirche im Sommer stattfinden.
Bagni di Petriolo
Es lohnt sich, einen weiteren Ort in der Nähe, unweit der Schnellstraße Siena-Grosseto, zu besuchen:‚Bagni di Petriolo. Die heißen Thermen dort stammen ebenfalls aus etruskischer Zeit und später gehörte auch der berühmte Renaissance-Papst Pius II. (siehe Pienza) zu seinen Besuchern.