Florenz sollte man zu Fuß entdecken:
Ein Vorschlag für eine Wanderung durch die ‚Wiege der Renaissance‘ über 24 Stationen
Kaum ein Stein, kaum eine Straße, ein Gebäude oder ein Ort, der nicht eine Geschichte zu erzählen hat. Eine Fleckchen Erde, in der die Vergangenheit von einer solchen Präsenz ist, die die Gegenwart ständig in den Schatten stellt. Diese einzigartige Stadt am Arno, ist geprägt vom Wirken der berühmten Medici-Familie ab dem 14. Jahrhundert, dem sogenannten trecento, der Wiege der Renaissance. Die damals auf die Antike zurückgehende neu entwickelte Formensprache und die Lehre eines neuen Humanismus veränderte das Menschenbild, das Wissen, ja das ganze Leben in Europa und verbreitete sich nach und nach in die ganze Welt.
Entwickelt wurden sie von vielen berühmten Künstlern aus dieser Zeit, unterstützt von den Gönnern der Medici-Familie, allen voran von Lorenzo dem Prächtigen: Giotto, Michelangelo, Dante Aligheri, Leonardo da Vinci, Boticelli, Brunelleschi, Cimabue, Masacchio, Machiavelli, Frà Angelico, Donatello, Pisano, um nur einige zu nennen. Giotto’s campanile und Brunelleschie’s cupola del duomo prägen – zusammen mit dem 94 hohen Turm des palazzo vecchio – schon von weitem die Silhouette der Stadt. Unzählige weitere berühmte Gebäude und Kunstwerke aus der Renaissance machen aus Florenz diesen magischen Ort: Die über der Stadt thronende älteste Kirche San Miniato al Monte sowie das gleichaltrige Baptisterium, der Palazzo Vecchio mit der Piazza und der Loggia della Signoria, der Palazzo Pitti, der Palazzo Medici Ricciardi, die Kirchen San Lorenzo, die Basilika Santa Croce, Santa Maria Novella, Santa Maria del Carmine, Santo Spirito, der Dom Santa Maria del Fiore und noch viele, viele mehr.
In einer der berühmtesten Galerien der Welt, in den Uffizien, und in vielen anderen Museen, Kirchen und Palästen in und um Florenz, sind die Werke der berühmten Renaissance-Künstler zu besichtigen. Man benötigt viel Zeit und Muße, um eine Ahnung vom Geheimnis dieser wunderbaren Stadt zu bekommen. Nein, „Florenz erschließt sich nicht dem Verübergehenden“ erkannthe schon Rainer Maria Rilke.
Die Entwicklung und die Geschichte der Stadt ist eng verbunden mit dem Aufstieg der Medici-Familie, die sich, aus dem Mugello kommend, hier nieder ließen. Cosimo I. Il Vecchio (1389-1464) – “Der Alte” –, übernahm die Bank seines Vaters Giovanni und gelangte in kurzer Zeit zu unermesslichem Reichtum und wurde so zum einflussreichsten Mann von Florenz. Sein Sohn Lorenzo, der von seiner Mutter Lucrezia Tornabuoni humanistisch erzogen worden war, wurde nach dem Meuchelmord an seinem BruderGiulio im Dom von Florenz im Jahre 1478 , Oberhaupt der Medici-Familie und regierte Florenz bis zu seinem Tod 1491. Weil er in dieser für Florenz einmaligen kulturellen Blütezeit mit einer nie dagewesenen Großzügigkeit die schönen Künste – Literatur, Bildhauerei, Malerei und auch Architektur – förderte, so unter vielen anderen auch Botticelli und Michelangelo, wurde ihm der Titel Il Magnifico –“Der Prächtige“ – verliehen. Fast 200 Jahre später ist eseiner Frau aus dem Geschlecht der Medici, Anna Ludovica, Witwe von Johann Wilhelm von der Pfalz, zu verdanken, dass der gesamte mediceische Kunstbesitz, der heute in den Uffizien, im Palazzo Pitti, im Bargello und in allen Florentiner Museen die Massen aus aller Welt anzieht, überhaupt dort bleiben konnte. Sie hatte den gesamten Besitz geerbt und verfügte in ihrem Testament, dass “von den Dingen, die zum Schmuck des Staates, zum Nutzen der Öffentlichkeit und als Anreiz für die Neugier der Fremden bestimmt seien, nichts veräußert werden oder aus der Hauptstadt oder dem Großherzogtum Toskana fortgebracht werden dürfe.”
Und nun viel Spaß bei der Wanderung durch diese grandiose Stadt, in der es so viel zu entdecken gibt wie kein zweites Mal auf dieser Erde!
Drei Möglichkeiten: Oben in der Karte oder rechts in der Aufstellung einen (bzw. nacheinander) der 24 Punkte anklicken. Oder hier unten auf vorwärts gehen und die Wanderung beginnen.