Mancher nicht so gut informierte Fahrrad-Tourist kommt sich vor wie in den Bergen, wenn er die SP70 von Florenz über Galluzzo und Pozzolatico unaufhörlich nach oben in Richtung Impruneta radelt. Auf halber Höhe dorthin – in Mezzomonte – lohnt es sich zu verweilen und nach links Richtung Grassina zu fahren um dort in den Hügeln die aus dem 14. Jh. stammende Villa Corsini a Mezzomonte zu bestaunen. Sie ist eine der etwa 30 Villen der Medici-Dynastie in und um Florenz und wurde aus Pietra-Forte-Blöcken als typische Renaissance-Villa mitten in die Hügel gebaut. Daher der Name Mezzomonte. An der Anzahl der Medici-Villen kann man die Bedeutung dieser Familie für die Entwicklung der toskanischen Villa inklusive ihrer Gärten nicht hoch genug einschätzen.
‚Sfumato‘ – das berühmte Licht der Toskana – unterhalb Impruneta in Mezzomonte
Hier, in dieser einzigartigen Landschaft, kann man vom Frühling bis in den Herbst hinein das einzigartige Licht der Toskana, ein zartes sfumato, das die Farben abschwächt und ihnen eine durchsichtige Patina verleiht, erleben. Dabei werden die typischen toskanischen Konturen – kubische Villen, steinern wirkende Zypressen und Pinien – zu einem unaufdringlichen Linienspiel in zarten Farb- und Helligkeitsnuancen. Nachtigallen, Glühwürmchen, Wildschweine, Rehe vermitteln inmitten eines weitläufigen Wohngebietes heile Welt pur.
Terrakotta-Stadt
Impruneta, südlich von Florenz und hoch auf einem Hügel in- mitten von Weinbergen gelegen, ist das Tor zum Chianti. Die Stadt ist vor allem berühmt durch ihre Jahrhunderte lange Terrakotta Töpferkunst. Man sollte sich unbedingt einige der vielen dort ansässigen Firmen mit ihren interessanten Produkten ansehen. Berühmt ist das Städtchen auch durch das jährliche festa dell’uova – das Traubenfest – jeweils am letzten Sonntag im September.
Von Impruneta nach Greve in Chianti fährt man weiter auf der Chiantigiana, die Florenz mit Siena verbindet. Vor dem kleinen Örtchen Strada unbedingt den alt eingesessenen typisch toskanischen Kiosk La Martellina an der Kreuzung Florenz/Impruneta/Greve aufsuchen und – je nach Tageszeit – einen Kaffee oder einen Aperitif nehmen und dem Treiben in diesem wunderbar einfachen Laden, der all das Nötige hat, was man so zum Essen und Trinken braucht, zuschauen.
Arkaden auf der Piazza Matteotti in Greve
Chianti Wein
In Greve selbst landet man unweigerlich auf der Piazza Matteotti, einer Piazza wie aus dem Bilderbuch: dreieckig angelegt, mit mächtigen, gedrungenen Arkaden und großen Loggien, kleinen Geschäften mit lokalen Spezialitäten sowie Caffès und Restaurants. An der südlichen Spitze der Piazza steht die Kirche Santa Croce, die einige großartige Gemälde aus der Schule des berühmten Malers Fra Angelico aus Arezzo beherbergt. Im Zentrum der Piazza thront eine Statue des bekanntesten Sohnes der Stadt: Giovanni Verrazzano, der berühmte Seefahrer, dessen Familiensitz im Ortsteil Creti liegt und der 1524 als erster die Hudson Mündung an der amerikanischen Ostküste erreichte.
Greve ist das Zentrum der Weinbauregion Chianti, die ihre Weine mit dem Siegel des Gallo Nero kenntlich machen. Die 170 Weinbauern der Genossenschaft zählen zu den größten Chianti-Produzenten. An jedem zweiten September-Wochenende wird auf der Pizza, im Rahmen der ‚Rassegna del Chianti‘, der neue Chianti-Wein präsentiert.
Noch zwei Tipps auf dem Weg nach Greve: Die Trattoria Antico Forno in Ferrone von Franca und Rossano mit einer bodenständigen, unverfälschten Küche und erstklassigen Rohstoffen. Rossano’s ‚filetto all’alpino‘ kann es mit jedem Feinschmeckerlokal in Florenz aufnehmen. Etwas weiter südlich die Podere le Fornaci im Ortsteil Creti von Greve, wo man bei Marco Cassini einen der besten Ziegenkäse des Chianti kaufen kann.
Eine weitere Empfehlung für gutes Essen und einem unvergleichlichen Blick über die Hügel des Chianti ist das oberhalb von Greve liegende Ristoro di Lam0le in dem gleichnamigen Örtchen mit nur wenigen Häusern, einer Mini-Piazza und der kleinen Kirche San Donato aus dem 13. Jh. Man benötigt von Greve 10 Minuten in einer attraktiven und kurvenreichen Autofahrt, vorbei an einigen berühmten Weingütern des Chianti u.a. Villa Vignamaggio. Der Blick von der Restaurant-Terrasse gilt als einer der spektakulärsten in der Toskana und man kann von hier großartige Sonnenuntergänge hinter Panzano erleben.
In den Hügeln oberhalb von Greve – über ein paar steile Serpentinen – erreicht man in wenigen Minuten das malerische Castello di Montefioralle, eine Perle mittelalterlicher toskanischer Dorfkultur, das als eine der schönsten Dörfer Italiens ausgezeichnet wurde. Erstmals 1085 erwähnt, ist es vermutlich eines der ältesten Dörfer im Chianti. Die ehemalige Festung war von zentraler Bedeutung für die Region und wurde 1250 Sitz der Lega di Greve. Während der Schlacht bei Monteperti 1260 wurde sie zum großen Teil zerstört. Damals standen sich guelfische Truppen unter Führung von Florenz und ghibellinische unter Führung von Siena gegenüber. Sie endete mit dem Siege der Ghibellinen, was sie vorübergehend unter sienesische Herrschaft brachte. Die vielen Türme wurden damals abgetragen und mit dem Material hat man Wohnhäuser gebaut. Sein heutiges pittoreskes Ortsbild hat Montefioralle im 14. Jh. erhalten. Im Inneren der Festung existiert nur eine kleine Gasse, die als Rundweg um die romanische Chiesa Santo Stefano zum höchsten Punkt des Ortes führt.
Auf einem der Häuser von Montefioralle ist das Wappen der Familie Vespucci zu sehen. Deshalb gibt es die These, dass hier die Geburtsstätte des weltberühmten Seefahrers Amerigo Vespucci gewesen sein soll.
Jedes Jahr findet zur Faschingszeit die Sagra delle Fritelle statt, ein beliebtes Krapfenfest für Jung und Alt.
Kurz hinter Greve in Richtung Panzano befand sich – rechts der Straße – das ehemals römische Dorf Vitigliano, das zum ersten Mal 1085 erwähnt und 400 Jahre lang von der berühmten Verrazzano-Familie bewohnt wurde. Die dazu gehörende Burg präsentiert sich heute als einer der exklusivsten Landsitze der Toskana, flankiert von Pinien und Zypressen. Seine einzigartige Hügel-Position erlaubt einen ungehinderten, atemberaubenden 360 Grad-Blick auf Olivenhaine, Weinberge und Chiantiwälder, vom Sonnenauf- bis zum Sonnenuntergang. An diesem geschichtsträchtigen Ort hat sich Marion Hattemer mit ihrer Familie eine neue Heimat geschafften, die exakt ihren Wünschen und Träumen enspricht. Vitigliano ist heute ein außergewöhnliches Boutique Hotel mit sieben großen Suiten, die durch ihre Großzügigkeit, durch Stoffe von Designers Guild und Kenzo sowie antike Perserteppiche aus der wertvollen Sammlung der Inhaberfamilie beeindrucken. Und die für einen kleinen Kreis von Connaisseurs mit Sinn für Exklusivität, Nachhaltigkeit und Gesundheitsbewusstsein eine Oase des Genusses und der Entspannung sein soll.
Von Montefioralle auf dem Weg nach Badia a Passignano – über die Bergkette Richtung Osten – kommt man an zwei interessanten Komplexen vorbei: Dem Borgo San Cresci, einem kleinen malerischen Weiler, bestehend aus dem gleichnamigen Weingut der Familie Baldini, die seit mehr als hundert Jahren in den Bauernhäusern rund um die romanische Kirche von San Cresci lebt, deren Ursprünge auf die Anfänge des 12. Jh. zurückgehen. Ein paar km weiter, über eine strada bianche – darunter sind die staubigen Landstrassen der Toskana zu verstehen – kommt man zur Villa Bordoni, einem Kleinod inmitten der Schönheit der toskanischen Hügel. Dieses Landhaus aus dem 12. Jh. haben die Besitzer, die Familie Gardener, mit viel Liebe zum Detail restauriert und eingerichtet und es zu einem der schönsten und geschmackvollsten Hotels im Chianti gemacht.
Wenn man über die Hügel von Greve/Montefioralle gefahren ist, sollte man, bevor es hinunter nach Badia a Passignano geht, eine der bekanntesten Trattorien des Chianti, die Cantinetta di Rignana besuchen und dort eine der vielen toskanischen Spezialitäten genießen.
Von dort geht es dann Richtung Schnellstraße Florenz-Siena und man sieht dann schon von weitem die mit Zypressen umrahmte, inmitten von Weinbergen gelegene zinnengekrönte Abtei Badia a Passignano, die im 11. Jh. von einem Zweig des Benediktiner-Ordens, den Vallombrosaner, gegründet wurde und einst zu einem der bedeutendsten in ganz Italien gehörte. Das mächtige Kloster ist ein einzigartiges Zeugnis der Verbindung zwischen mittelalterlicher Architektur, erhabener Kunst der Renaissance – das Abendmalfresko von Ghirlandaio und moderner Weinkultur. Für die Geschichte des Chianti-Weines war die Badia von grundlegender Bedeutung: Hunderte von Dokumenten im Staatsarchiv von Florenz berichten von den Weinbergen des Sangiovese.
Seit 1987 ist die Badia im Besitz der Familie Antinori, die sich seit über 600 Jahren mit dem Anbau und der Produktion von Wein befasst. Ein attraktiver und gigantischer Kellerneubau direkt an der Schnellstraße Fi-Si lädt zu einem Besuch ein, denn hier liegen tausende von Barrique-Fässern aus französischer Eiche unter optimalen Bedingungen. Die Tenuta Badia a Passignano von Marchese Antinori ist heute mit Ihren berühmten Weinmarken Villa Antinori, Tignanello, Solaia und v.a. das renommierteste Weingut in der Toskana. So verwundert es nicht, hier direkt am Kloster zwei weitere exzellente Restaurants zu finden, die auf ihre Besucher warten: Die Osteria a Passignano von Antinori und Stefano Putti’s Antica Scuderia.
Wieder zurück Richtung Greve erreicht man – auf dem Kamm der Chiantiberge Richtung Süden – nach ca. 20 Minuten das hoch gelegene Städtchen Panzano.
Es liegt hoch oben auf einer Hügelkuppe, dort wo der alte etruskische Fahrweg von San Casciano auf die Chiantigiana trifft. Weithin sichtbar ist sein Wahrzeichen, die Kirche Santa Maria, ein wuchtiger Bau aus der Wende zum 20. Jh. Außer den beiden Cecchini-Restaurants ist noch die Osteria La Piazza – 10km Autofahrt in Richtung Castellini in Chianti – zu empfehlen. Sie liegt auf einer kleinen Anhöhe mit schönem Blick in die Weinberge.
Antica Macelleria
In Panzano ist Dario Cecchini. Und Dario Cecchini ist Panzano. Er ist zweifelsohne der Star in diesem ehemaligen Festungsdorf, das sein Flair den vielen Handwerkern verdankt, die man hier noch findet. Dario entstammt einer alten Metzgerfamilie und hat in seiner Geburtsstadt eine Metzgerei im antiken Stil aufgebaut. Er verkörpert Gastfreundschaft pur und steht jeden Tag hinter seiner Theke, wenn er nicht irgendwo in der Welt in eigener Sache und bei seinen vielen Freunden unterwegs ist. Seine Antica Macelleriaund seine anderen Restaurants in Panzano zählen inzwischen zu den großen Touristenattraktionen im Chianti.
Eine interessante Interesse ist Ca’ di Pesa im Herzen des klassischen Chianti Weinbaugebietes westlich von Panzano. Eine mittelalterliche Burganlage, vorbildlich restauriert und eingerichtet, die man mieten kann: Der hauseigene Markenwein wird auf dem Anwesen produziert. Die Gegend um Ca’ di Pesa ist hervorragend für den Anbau der traditionellen Chianti-Traube Sangiovese geeignet. Das Cuvee des Ca’ di Pesa mit 90% Sangiovese, 5% Merlot, und 5% Colorino erfüllt alle Wünsche eines anspruchsvollen Weinkenners.
Ca‘ di Pesa bei Panzano
Ca’ di Pesa liegt im Herzen des klassischen Chianti Weinbaugebietes. Diese zentrale Position erlaubt es, alle interessanten und historischen Weinbauorte im Chianti – wie Greve, Castellina, Badia a Passignano, Radda, Volpaia, Gaiole, u.a. – schnell und problemlos zu erreichen. Aber auch die anderen Besuchermagneten der Toskana wie Florenz, Siena oder San Gimignano sind maximal nur eine halbe Autostunde entfernt. Zu Ca’ di Pesa gehören einige ha Weinberge in bester Lage. Der hauseigene Markenwein wird auf dem Anwesen produziert.Verantwortlich für den Weinanbau, die Herstellung und den Vertrieb des Weines ist Alyson Morgan, eine Absolventin der California University, Davis in Weinbau- und kellerei. Die Gegend um Ca’ di Pest ist hervorragend für den Anbau der traditionellen Chianti-Traube Sangiovese geeignet und dafür berühmt. Die Weintrauben werden am Morgen geerntet, mit Trockeneis kalt getränkt um die Erhaltung aller Aromastoffe zu gewährleisten. Die Gärung erfolgt in 130-Liter-Terrakotta-Amphoren, die Lagerung in französischen Eichenfässern. Das Cuvee des Ca’ di Pesa mit 90% Sangiovese, 5% Merlot, und 5% Colorino erfüllt alle Wünsche eines anspruchsvollen Weinkenners.
Die Straße, in der Dario Cecchini seine ‚Antica Macelleria‘ hat, führt – über eine ‚strada biancha‘ – durch Traumlandschaften mit Weinbergen und Olivenhainen und viel Wald direkt nach Volpaia. Diese Route ist besonders im Herbst sehr malerisch, wenn Wälder und Weinberge sich verfärbt haben.
Auf halber Strecke nach Volpaia lohnt es sich, einen Abstecher nach Lamole zu machen, ein hoch in den Chianti-Bergen liegendes Dorf mit gleichnamiger bekannter Weinmarke. Im Restaurant Ristoro di Lamole kann man sich, außer mit gutem Essen, auch mit einem fantastischen Panoramablick (sehr speziell: die Sonnenuntergänge) nach Panzano und über die Chianti-Berge belohnen. Read More
Von Volpaia fährt man hinab ins Tal und dann hoch hinauf auf den nächsten Hügel in die berühmte Weinstadt Radda in Chianti. Auf dem Foto unten sicher gut nach vollziehbar.
Von Radda führt die kurvenreiche Chiantignana nach Castellina in Chianti, eine weitere der hoch liegenden Ortschaften (fast 600m) und dementsprechend unvergessliche Panorama-Blicke in die grandiose Chianti-Landschaft bereit hält.
Weinberge bei Castellina
Castellini in Chianti, ein beschauliches kleines Städtchen, liegt mitten im Herzen dieser berühmten Weinregion, zwischen den Tälern der Arba, der Elsa und der Pesa. Der Ort ist etruskischen Ursprungs und so kann man in der näheren und weiteren Umgebung viele interessante etruskische Ausgrabungen besichtigen. Ein Zeugnis vergangener Zeigten ist innerhalb der Festung die Via delle Volle, die als Teil der ehemaligen Wehranlage durch mächtige Bogengänge führt, in die kaum Tageslicht einfällt. Von Castellina laufen die Straßen sternenförmig in alle Himmelsrichtungen: nach Westen in Richtung Radda, nach Norden in Richtung Poggibonsi und nach Süden in Richtung Siena und nach Westen in Richtung Monteriggioni.
Fonterutoli bei Castellina in Chianti
Castello di Fonterutoli
Von Castellina in Chianti 5 km in Richtung Siena liegt eine der schönsten Ferienanlagen im Chianti: das zum Castello di Fonterutoli gehöre nde gleichnamige Dorf. An einem markierten Aussichtspunkt an der SR222 kann man sich dem Reiz dieses Dorfes, in dessem Hintergrund am Horizont die Silhouette von Siena sichtbar ist. Das Castello di Fonterutoli ist seit 1435 im Besitze der Familie Mazzei, die sich seit Jahrhunderten mit dem Weinanbau im Chianti beschäftigt und heute Träger der berühmten Weinmarken Castello di Monterutoli, Siepi, Concerto, Poggio Badiola und N10 und Fonterutoli ist.
Tenuta di Lilliano
Tenuta di Lilliano
Auf dem Weg westlich hinunter nach Monteriggioni kommt man an Lilliano vorbei, einem kleinen Dorf, zu dem eine traumhafte alte Lindenallee führt. Hier empfehle ich, dem traditionsreichen Weingut, der Tenuta di Lilliano, das als Borgo di Lilliano erstmals im 15. Jh. erwähnt wurde, einen Besuch abzustatten. Der Chianti-Classico des Weinguts hat sich in den letzten Jahren ständig verbessert, ist inzwischen auf einem hohen Niveau und hat auch einige wichtige Auszeichnungen erhalten.
Von Lilliano kommend ist es nur eine kurze Strecke nach Monteriggioni, das sich, weithin sichtbar, auf einer kleinen Anhöhe mit Namen Monte Ala erhebt und jeden Besucher verzaubert.
An diesem Ort, der 1203 gegründet und später Garnisonsstadt wurde, scheinen die Jahrhunderte spurlos vorüber gegangen zu sein, denn noch heute ist er von einer alten 500m langen Festungsmauer umgeben, aus der in regelmäßigen Abständen 14 massive Wehrtürme aufragen. Bereits Dante besang Monteriggioni im Inferno seiner Göttlichen Komödie. Die Befestigungsanlage diente zwischen dem 13. und 16. Jh. als nördlicher Vorposten Sienas gegen Florenz, bis sie, am 27. April 1554, durch den Verrat des Capitano Bernardo Zeti von den Truppen des Gian Giacomo Medici eingenommen wurde. Wenn man durch die Porta Romea, auch Porta Franca genannt, geht, eröffnet sich dem Besucher auf der Piazza Roma ein freundliches Innere und man findet hier Vielerlei: eine romanische Kirche (Santa Maria Assunta), zwei Restaurants, Souvenirläden, ein Caffè, Kunsthandwerker und einen kleinen Lebensmittelladen.
Verschiedene Ansichten des Castello Monteriggioni
Ein Muss ist der Besuch der Bar Dell’Orso unterhalb der Festung an der Chiantigiana, eines dieser wunderbaren, alten toskanischen ‚Kioske‘, in dem man viele der Köstlichkeiten bekommt, die das Land zu bieten hat – to seat or to go! Es genügt aber auch schon ein Glas Chianti Classico mit ein bisschen Prosciutto, um in diese einmalige Atmosphäre einzutauchen.
Zeichnungen der in der Nähe von Monteriggioni liegenden historischen Chianti-Städtchen San Donato, Romola und Petrognano.
Concattedrale dei Santi Alberto e Marziale in Colle Val d’Elsa
Colle Val d’Elsa, nur einen Katzensprung von Monteriggioni entfernt, ist eine geteilte Stadt. Die Unterstadt Colle Bassa, ist eher industriell geprägt, die Oberstadt, die malerische Altstadt Colle Alta, erstreckt sich auf einem Bergrücken über dem Elsa-Tal. Aber auch die Oberstadt ist wiederum zweigeteilt. Im Zentrum mit dem Dom und dem Castello findet man das pure Mittelalter, im Borgo mit seinen Palästen dominiert die Renaissance.
Der Ort konnte sich im frühen Mittelalter neben den mächtigen Städten Florenz, Siena und Volterra lange Zeit als selbständige Kommune halten.
Colle Val d’Elsa – Colle Alta
1592 gestanden die Florentiner der Stadt den Status einer Città Nobile mit einer eigenen Diözese zu.
Seit dem 17. Jh. ist Colle Val d’Elsa der Mittelpunkt der italienischen Kristallschleiferei. Mehr als 90% der italienischen und 10% der weltweiten Produktion von Kristallgläsern stammen von hier.
Die in der Zeichnung dargestellte Concattedrale dei Santi Alberto e Marziale wurde 1603 durch den Architekten Fausto Rughesi begonnen und entstand auf der im 12. Jh. errichteten Cappella di San Salvatoris de Collever‘.
Bekannt ist das Städtchen auch dadurch, dass hier im 12. Jh ein berühmter Baumeister der Frührenaissance, der Erbauer des Florenzer Doms und des Palazzo Vecchio, der Architekt Arnolfo di Cambio geboren wurde. Eine Gedenktafel an der Torre di Cambio in Florenz erinnert an ihn ebenso wie das über die Stadtgrenzen vonb Colle Val d’Elsa hinaus bekannte Spitzenrestaurant ARNOLFO. Sein Denkmal steht auf der Piazza Canonica.