22. Aus der Crete Senesi nach Pienza
La Città Ideale
Pienza ist das vielgelobte Konzept des Architekten Bernardo Rosselino, das er ganz im Geiste seines Florentiner Lehrers Leon Battisto Alberti, der die Fassaden von Santa Maria Novella und des Palazzo Rucellai in Florenz entwarf, umsetzte. Ennio Piccolomini, später Papst Pius II, der große Papst der Renaissance, hatte die Idee, aus seinem Heimatdorf Corsignano die ideale Stadt zu bauen. Deshalb taufte er das Dorf kurzerhand um in Pienza. Er regte an, dass sich einflussreiche Kardinäle an dem Projekt beteiligen und sich hier ihre Paläste bauen sollten, was auch geschah. So entstand im 15. Jahrhundert Pienza, eine der interessantesten und schönsten Städte der Toskana.
Kern des Konzepts ist der Dom Santa Maria Assunta mit der Piazza Pio II, um diese herum die Bauten in einer nie da gewesenen genialen Ordnung erstellt wurden. Von der Loggia des Familienpalastes Piccolomini, der an den erwähnten Palazzo Ruccelai erinnert, blickt man auf das Orcia-Tal mit dem 1700m hohen, kegelförmigen, erloschenen Vulkan des Monta Amiata, eine Aussicht, die Pius II. seit seiner Kindheit liebte. Als er bei der Vorbereitung zu einem Kreuzzug gegen die Türken 1464 stirbt, werden alle Arbeiten eingestellt. So bleibt seine ideale Stadt zwar ein Fragment, aber welch ein großer Plan und die Absicht, den Mensch mit der Natur zu versöhnen.
Pienza ist heute ein Besuchermagnet für Tagesgäste. Und die Stadt ist berühnmt für ihren Schafskäse. Im Lauf der Zeit entstanden eine unndliche Vielzahl des typischen pientinischen caciotta, die auf der alljährlich statt findenden Käsemesse – jeweils am 1. Sonntag im September – präsentiert werden.
Bei einem Spaziergang durch die Altstadt auf dem Corso Rosselino findet man neben dem berühmten Peccorino-Käse viele andere Köstlichkeiten, die die südliche Toskana zu bieten hat.