13. Die Piazza del Campo in Siena und die senesischen Landschaften
Ihr heutiges Aussehen erhielt die Piazza del Campo im Jahre 1347: Sie breitet sich muschelförmig in der Senke der drei Hügel aus, auf denen Siena erbaut wurde. Um den Platz herum erhebt sich eine prachtvolle gotische Kulisse aus mittelalterlichen Palästen mit dem Palazzo Pubblico (dem Rathaus) mit seinem 102m hohen Torre del Mangia, der das Stadtbild von Siena schon von der Ferne aus allen Richtungen prägt.
Auf der höheren Seite des Campo befindet sich der Fonte Gaia (Brunnen der Freude), den Jacopo della Quercia von 1409-19 geschaffen hat. Seinen Namen bekam er, weil es bei seiner Einweihung zu großen Jubelstürmen kam, da es gelungen war, das Wasser über ein 25km langes Aquadukt in die Stadt zu schaffen, deren ewiger Wassermangel ein großes Problem darstellte.
Palio di Siena
Seit dem Mittelalter wird auf dem Campo 2x jährlich (2. Juli und 16. August) der Palio di Siena ausgetragen, bei dem in einem der härtesten Pferderennen der Welt, die heute 17 Contrate, also die Stadtteile Sienas, gegeneinander antreten. Es ist das Ereignis in Siena schlechthin und mehr als ein Volksfest, denn es erinnert an den jahrhundertelang zurück liegenden Sieg von Siena bei Montaperti über den großen Rivalen Florenz.
In der Via del Porrione, einer Seitenstraße des Campo, befindet sich ein wunderbares Restaurant: die Osteria Le Logge. Man sollte unbedingt die einmalige Atmosphäre und das vorzügliche Essen an diesem Platz erleben. Es wurde von Gianni Brunelli gegründet, der leider schon verstorben ist und ein guter Freund von Otto Schily war, der das Vorwort zu einem Rezeptbuch von Gianni Brunelli geschrieben hat. Zum Unternehmen gehört auch das Weingut Gianni Brunelli in der Nähe von Montalcino, das hervorragende Rosso und Brunello di Montalcino produziert und verkauft.
Die senesischen Landschaften
Die Provinz Siena besitzt wohl die berühmtesten Landschaften in der ohnehin schon einzigartigen Toskana. Im Norden die südlichen Hügel des Chianti – Colle Senesi – das Val di Mersi und das Val d’Elsa, im Westen die Colline Metallifere – Erzgebirge – und im Süden und Südwesten die Crete Senesi mit dem Val d’Arby und dem Val d’Orcia, bis hin zu den Hängen des Monte Amiata. Während die Gegenden im Norden von Siena sehr stark von den Hügeln und Wäldern des Chianti und den vielen malerischen Weinbergen geprägt sind, geht die Faszination im südlichen Teil der Provinz von den weiten, baumlosen und einzigartigen Lehmlandschaften aus.
Die berühmten historischen senesischen Orte sind heute die großen Touristenattraktionen der Toskana und in der ganzen Welt bekannt: Im Norden San Gimignano, Castellini in Chianti, Poggibonsi, Colle Val d’Elsa, Monteriggioni, Gaiole in Chianti, im Süden Buenconvento, Chianciano Terme, San Quirico d’Orcia, Pienza, Asciano, Montalcino, Montepulciano, um nur einige zu nennen.
Nimmt man sich die Zeit Muße und fährt abseits der Hauptstraßen über die strade biance durch das senesische Hinterland, kommt man mit unvergleichlichen Eindrücke aus einer paradiesischen Welt nach Hause. Und man wird süchtig, immer wieder dort hinzugehen.
Die meisten der senesischen Orte sind in dieser Website nochmals getrennt dargestellt.
Die Landschaften im Norden von Siena:
Die Landschaften im Südwesten von Siena:
Die Landschaften im Süden von Siena: