19. Von San Casciano dei Bagni auf den Monte Amiata

„Von Siena her gesehen ist der Monte Amiata eine gewaltige und zarte, aschgraue Form, die in die leeren und windzerzausten Räume einsinkt, die die Stadt umgeben…sein überaus hoher Kegel, dicht bestanden mit Buchen und ganz unten mit Kastanien, läuft aus in sanften und steil gekrümmten Abhängen, die in ihrer Bewegung Mulden und enge, tiefe kleine Täler formen, wo sich, bei Wasserreichtum, dichte, frisch sprießende Pflanzungen einschleichen, oder bei Trockenheit, Weinstöcke und Olivenhaine gedeihen.“

Mario Luzi – italienischer Lyriker und Essayist.

Monte Amiata, Toskana

Der Monte Amiata, fotografiert vom Dom in Siena

Von San Casciano aus Richtung Westen über Ponte a Rico erreicht man auf einer kurvenreichen Strecke hoch oben den Monte Amiata. Das Amiata-Massiv bildet die Grenze der Toskana zu Umbrien und zum Latium. Der Gipfel des erloschenen Vulkans, die Vetta Amiata, liegt in 1738m Höhe und ist im Winter oft mit Schnee bedeckt. Man hat von hier oben einen fantastischen Ausblick auf die südliche Toskana bis hin zum Meer. Nicht nur optisch beherrscht der Monte Amiata diesen Teil der Toskana. In seinem Einzugsgebiet entspringen viele Bäche und Flüsse. Die wichtigsten sind Santa Flora und Vivo d’Orcia, die die Provinzen Grosseto, Siena Viterbi mit Wasser versorgen. Schlussendlich werden aus der Tiefe des Vulkans viele Thermalbäder der Gegend mit heißem Wasser gespeist: Die berühmtesten sind Casciano dei Bagni, Bagni San Filippo, Bangno Vignoni und Saturnia.

 

Monte Amiata, Toskana

Gipfelkreuz auf dem Monte Amiata

Il Giardino di Daniel Spoerri

Il Giardino di Daniel Spoerri

Il Giardino di Daniel Spoerri

Ganz im Süden der Toskana, zwischen Montalcino und San Qurico d’Orcia, zu Füßen des Monte Amiata bei Seggiano, hat der schweizer Objektkünstler Daniel Spoerri ein 16ha Stück großes Land in einen Zaubergarten verwandelt. Seit fast 20 Jahres ist diese einzigartige Sammlung von über 100 Skulpturen, zu denen zwischenzeitlich auch viele andere namhafte Künstler wie z.B. Eva Aepllie, Meret Oppenheimer, Karl Gerstner oder Luigi Mainolfi, einen Beitrag geleistet haben, nun schon für die Öffentlichkeit zugänglich. Viele der Kunstwerke sind in dem weitläufigen Gelände verstreut, sind oft verdeckt und müssen durch Waldstücke, Wiesenanlagen und Olivenhaine im warsten Sinne des Wortes erlaufen werden. Ein Pflanzenpfad ergänzt den Kunstrundgang, der mit 40 der bedeutendsten Kultur- und Wilfpflanzen der Region bestückt ist.

Man sollte für einen Rundgang mindestens 2-3 Stunden einplanen Danach oder dazwischen kann man sich in einem kleinen aber feinen Restaurant bei einer typisch tokanischen pranzo und einem guten Glas Rotwein belohnen. Daniel Spoerri ist 1930 geboren, Schweizer mit rumänischer Abstimmung und einer der bedeutendsten Vertreter der Objektkunst. Er ist nicht nur bildender Künstler sonder auch Tänzer und Regisseuer. Außerdem ist er Mitgründer der Künstlergruppierung Nouveau Réalisme und gilt auch als Erfinder der Eat-Art. Der Park ist von Ostern bis zum 31. Oktober geöffnet und bietet auch Übernachtungen in drei gepflegten Apartments an.

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